ASA-Jahrestagung 2019

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Die ASA-Mitglieder besichtigen das e.GO-Werk.

Die ASA-Mitglieder blicken auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Getrieben wird der Umsatz vor allem von gesetzgeberischen Maßnahmen. Weil Gesetze immer stärker den Wettbewerb regulieren, gewinnt die Gremienarbeit im Verband an Bedeutung, doch ehrenamtliche Experten fehlen. 

Rund 70 Gäste folgten in diesem Jahr der Einladung des ASA-Bundesverbandes zu seiner Jahresmitgliederversammlung in die Kaiserstadt Aachen. Die gute Stimmung unter den Teilnehmern ist Ausdruck der positiven geschäftlichen Entwicklung in den letzten 18 Monaten. ASA-Präsident Frank Beaujean präsentierte in seinem Jahresrückblick stark gestiegene Verkaufszahlen in fast allen Produktsegmenten der Verbandsmitglieder. Besonders stark war und ist der Anstieg in den Produktkategorien Bremsprüfstände, Scheinwerfereinstellgeräte und AU-Messgeräte. „In allen drei Bereichen haben gesetzgeberische Regelungen Neuinvestitionen in Werkstattausrüstung forciert“, sagte Beaujean in seinem Rückblick. Allerdings sei dieser Boom endlich.

Ehrenamtliche Experten fehlen

Neben den erfolgreichen Themen gebe es Bereiche, in denen sich der Verband neu aufstellen müsse. Dazu zähle der Bereich Klimaservice, in dem der Fachbereich seit Ende 2015 ruht. Dies trotz zahlreicher ungeklärter Themen. „Umgang mit verunreinigten Kältemittelgasen, illegale Kältemittelimporte, Vermischung unterschiedlicher Kältemittel oder die Preisentwicklung bei Kältemitteln sind nur ein kleiner Ausschnitt der Themen, die in der gesamten Kfz-Branche für Verunsicherung sorgen.“ Das Problem für den Verband: Die ehrenamtliche Besetzung der Fachbereiche, in denen die Sacharbeit stattfindet, werde immer schwieriger. Die ehrenamtliche Arbeit koste Zeit und Engagement und gehe immer zu Lasten der eigenen Freizeit. Zudem seien immer weniger Arbeitgeber bereit, ihre führenden Angestellten zeitweise für eine Tätigkeit im Verband frei zu stellen. Diese Haltung sei gefährlich, weil die Gremienarbeit über den Verband in der Regel sehr effizient sei und alle Hersteller über den Verband mit einer Stimme sprechen.

Gemeinsamkeit macht stark

„Wie erfolgreiche sich eine gemeinsame Lobbyarbeit auswirken kann, zeigen aus jüngster Vergangenheit die Beispiele Wiedereinführung der Abgasmessung am Endrohr, Bevollmächtigten-Prinzip bei der Kalibrierung von Bremsprüfständen, SEP und AU-Geräten“, mahnte Beaujean. Die Konzentration auf Konzerninteressen bringe hingegen selten den gewünschten Effekt, Wettbewerbsgefährdungen effektiv abzuwehren und Gesetzgebungsverfahren aktiv im Sinne eines fairen und freien Wettbewerbs zu begleiten.

Wie wichtig gerade das Zusammenstehen des Independent Aftermarket (IAM) in Zukunft ist, veranschaulichte Frank Schlehuber, Direktor Aftermarket und Leiter der Working Group Aftermarket bei der CLEPA, der Europäischen Vereinigung der Automobil Zulieferindustrie. Schlehuber war vom Verband als Keynote-Speaker nach Aachen eigeladen worden und skizzierte die aktuelle europäische Diskussion um die Regelung des künftigen Zugriffs auf Daten aus den Fahrzeugen. Der muss nach Überzeugung der CLEPA und anderer Player des IAM so geregelt werden, dass im Independent Aftermarket ein freier Zugriff auf statische und dynamische Daten aus den Fahrzeugen erhalten bleibt, ohne den ein fairer und freier Wettbewerb nicht mehr möglich wäre.

Das Ende des IAM?

Demgegenüber stehen Maximalforderungen der Automobilhersteller, die mit dem Verweis auf Sicherheitsanforderungen und Systemsicherheit jedweden Datenzugriff durch Dritte verhindern und in Ausnahmefällen nur über herstellereigene Systeme erlauben möchten. Das wäre de facto das Ende aller bisher bekannten Geschäftsmodelle im Independent Aftermarket, denn damit hätte jeder Hersteller immer sofort Kenntnis von allen Konkurrenzangeboten, bevor sie den Kunden erreichen. Der Streit um den Datenzugriff ist existenziell für das Überleben aller Player im IAM. Wie er ausgehen wird, ist aktuell völlig offen. Die Frage wird den Verband und seine Mitglieder auch in den kommenden Jahren beschäftigen.

Vizepräsident bestätigt

Die ASA-Mitgliederversammlung bestätigt in Aachen außerdem Harald Hahn für weitere zwei Jahre als ASA-Vizepräsidenten (siehe separate Mitteilung).

Zur Jahresmitgliederversammlung 2020 trifft sich der Verband am 19. und 20. Mai 2020 in Berchtesgaden.

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